Ulrich Körner, der Nachfolger von Thomas Gottstein an der operativen Spitze der Credit Suisse, kündigt eine weitreichende Strategieüberprüfung an.

Der 59-jährige schweizerisch-deutsche Doppelbürger Ulrich «Ueli» Körner wird Anfang August 2022 Group Chief Executive Officer der Credit Suisse (CS), wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Mit Axel Lehmann als Präsident des Verwaltungsrats sowie Körner als CEO stehen nun zwei ehemalige UBS-Top-Manager an der Spitze der Erzrivalin CS.

Thomas Gottstein tritt zurück

Körner ersetzt Thomas Gottstein, der zurücktritt. Gleichzeitig hat die Bank angekündigt, dass sie eine umfassende strategische Überprüfung mit folgenden Zielen durchführt:

  • Alternativen, die über die Ergebnisse der letztjährigen Strategieüberprüfung hinausgehen, sollen in Betracht gezogen werden, insbesondere angesichts des veränderten Wirtschafts- und Marktumfelds. Das Ziel der Überprüfung besteht darin, eine fokussiertere, agilere Gruppe mit einer deutlich niedrigeren absoluten Kostenbasis zu schaffen, die allen Anspruchsgruppen nachhaltige Erträge liefern sowie Kundinnen und Kunden herausragende Dienstleistungen bieten kann.
  • Das globale Vermögensverwaltungsgeschäft, die Universalbank in der Schweiz und das Asset-Management-Geschäft mit Mehrfachspezialisierung sollen gestärkt werden.
  • Transformation der Investment Bank in ein kapitalschonendes, beratungsorientiertes Bankgeschäft und ein stärker fokussiertes Marktgeschäft, das das Wachstum des Wealth Managements und der Swiss Bank ergänzt.
  • Überprüfung strategischer Optionen für den Securitized Products-Bereich, die auch die Einbringung von Fremdkapital in diese marktführende, renditestarke Plattform einschließen können, um ungenutzte Wachstumschancen zu realisieren und zusätzliche Ressourcen für die Wachstumsbereiche der Bank freizusetzen.
  • Die absolute Kostenbasis der Gruppe soll mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken gesenkt werden, zum Teil durch eine bankweite digitale Transformation, die auf umsichtige Weise dauerhafte Einsparungen sicherstellt und gleichzeitig den Fokus in Bezug auf die Verbesserung des Risikomanagements und der Risikokultur beibehält. Zum Vergleich: In den vergangenen zwölf Monaten lag der Gesamtaufwand der Bank bei 18 Milliarden Franken.

Erste Details im Herbst

Die Credit Suisse will anlässlich der Veröffentlichung ihrer Ergebnisse für das dritte Quartal 2022 detailliertere Informationen zu den Fortschritten der Strategieüberprüfung bereitstellen, einschliesslich spezifischer Ziele.

Die Führung der Investment Bank wird mit der Ernennung von David Miller und Michael Ebert als Co-Leiter für die Bereiche Banking respektive Markets verstärkt. Christian Meissner, CEO der Investment Bank, wird sich auf die laufende strategische Transformation des Geschäfts konzentrieren, wie weiter zu erfahren war.

Ad-hoc-Ausschuss soll Fortschritte überwachen

Überwacht wird die Entwicklung und Umsetzung der neuen Strategie von dem gesamten Verwaltungsrat, unterstützt durch einen vom Verwaltungsrat geleiteten Ad-hoc-Ausschuss, dem Investment Bank Strategy Committee. Michael Klein hat den Vorsitz und weitere Mitglieder sind Mirko Bianchi, Richard Meddings und Blythe Masters.

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Welche Schweizer Privatbank bietet an der Börse nun das grösste Potenzial?
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  • Julius Bär, weil der Kurs seit dem Signa-Debakel genügend gesunken ist.
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  • Vontobel, weil das Unternehmen 2024 die Wende im Asset Management schaffen wird.
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