Die Schweizer Grossbank UBS hat Dutzende Mitarbeitende in den begehrten Rang des Managing Director befördert. In der offiziellen Runde sind auch Ehemalige der Credit Suisse zum Zug gekommen.

«Talent hin zur Führungsverantwortung aufbauen»: So bewirbt die UBS auf dem Online-Dienst Linkedin die neueste Ernennungsrunde ins Top-Kader. Wie die Schweizer Grossbank ausführt, hat sie weltweit 177 Mitarbeitende ins den begehrten Rang eines Managing Director (MD) befördert.

Ein Viertel der Neuerannten arbeitet dabei von der Schweiz aus; der Heimmarkt blieb dabei leicht hinter Europa (inklusive Nahost und Afrika) mit 29 Prozent und Amerika mit 27 Prozent zurück, rangiert aber noch vor Asien mit 14 Prozent aller neuen MD.

Signal an die Branche

Gegenüber dem vergangenen Jahr rückten mit 30 Prozent der Ernannten auch etwas mehr Frauen auf den Top-Posten vor. Und, wie zu erfahren ist, wurden bei der offiziellen Ernennungsrunde erstmals «Ehemalige» der im März 2023 übernommenen Credit Suisse (CS) berücksichtigt.

Welchen Anteil an den Beförderungen diese für sich beanspruchen können, will die UBS allerdings nicht weiter ausführen. Hierzulande hatte der Finanz-Blog «Inside Paradeplatz» zuerst über die MD-Ernennungen beim Institut berichtet.

Dass die UBS die Beförderungsrunde über Social Media anpreist, ist kein Zufall. Der Konzern will nach aussen hin zeigen, dass er trotz der aufwändigen CS-Integration in der Lage ist, Talent zu fördern und zu befördern. Neurekrutierte Kräfte können demnach weiterhin auf einen Aufstieg bis ganz nach oben hoffen.

Abbau noch nicht vom Tisch

Natürlich ist der Branche nicht entgangen, dass die Übernahme der CS nun in die Umsetzungsphase geht und die Organisation bis 2026 stark beanspruchen wird. Ebenfalls hat die Bankführung vergangene Woche das Sparziel bis dahin von 10 auf 13 Milliarden Dollar angehoben. Ein Grossteil davon wird auf das Personal entfallen, das traditionell den höchsten Aufwandposten bei Banken darstellt.

Damit bleiben Entlassungen und Stellenabbau bei der UBS weiterhin auf dem Tisch.

Ära von Ralph Hamers wirkt nach

Ebenfalls fällt auf: während andere Finanzdienstleister den MD-Rang abgeschafft haben und zur rollenbasierten Organisation gewechselt sind, hält die Schweizer Marktführerin an dem Titel fest, und nutzt ihn sogar zu Rekrutierungszwecken. Dem Vernehmen nach bedeutet dies aber keine Abkehr der noch unter Ex-CEO Ralph Hamers formulierten Strategie, von strengen Hierarchien wegzukommen.

Weiterhin stehen UBS-Bankerinnen und -Banker mit ihrer Rolle im internen «Telefonbuch», und nicht etwa mit ihrem Rang.