Die Bayern LB versucht, einer jüngeren Zielgruppe den Bankberuf schmackhaft zu machen. Dazu scheute das deutsche Finanzinstitut keine Mühen und Kosten in der Welt von Social Media. Doch was will uns die «Mission Traumjob» letztlich sagen? 

Die Übungsanlage ist an sich spannend: Um das angeschlagene Image des Bankerberufs wieder attraktiver zu machen, hat die Bayern LB keine Kosten gescheut und die renommierte Werbeagentur Jung von Matt/Spree sowie die Autorin und Bloggerin Ronja von Rönne bemüht, eine unkonventionelle Kampagne zum Beruf des Bankers zu gestalten. Als Herzstück ist dabei ein rund dreiminütiges Video entstanden, in dem es um Kinder und ihre Traumjobs geht. 

Ob Astronaut, Ritter oder Ballerina – Kinder haben zumeist sehr klare Vorstellungen darüber, was sie dereinst werden wollen. Dass aus ihnen später ganz etwas anderes wird, darauf spielt das Video an und bringt so den Bankerjob ins Spiel und zwar unter dem Motto «Traumjob, von dem du als Kind nie geträumt hast».

Der Clip ist einem Film-Casting nachempfunden, und von Rönne versucht auf originelle Weise, die Kinder für einen Job bei der Bayern LB zu begeistern. Mit mässigem Erfolg, wie sich im Verlauf des Streifens zeigt. Ob gewollt oder nicht – das Video entpuppt sich so als Beweis dafür, dass das Arbeiten auf einer Bank heute gar nicht mehr so erstrebenswert ist, wie dies früher einmal war; und dies trotz zahlreicher sogenannter Fringe Benefits wie Fitnessstudio, flexibler Arbeitszeit, Auslandsaufenthalte, etc.

Content-Tsunami geplant

Damit zeigt sich ein wichtiger Trend in der Berufswelt der Zukunft: Für Millennials zählen offenbar andere Kriterien bei der Wahl eines Jobs. Und ganz offensichtlich stehen die Banken seit den Machenschaften, die letztlich zum Ausbruch der Finanzkrise vor elf Jahren geführt haben, gar nicht hoch in der Gunst der Arbeitstätigen von morgen. Ob die Bayern LB mit dieser Botschaft wirklich die nächste Generation an Bankern für sich gewinnen kann, muss sich erst noch weisen.

Das Video ist offenbar nur der Auftakt einer breit angelegten Image-Kampagne. Die Bayern LB plant gemeinsam mit Jung von Matt/Spree einen kleinen «Content-Tsunami» mit mehr als 30 Snippets und Animationsfilmen, wie das Kommunikationsportal «Horizont» meldet. Zielgruppen-gerecht soll dieser Content in die Sozialen Medien gestreut werden.

Besonders cooler Arbeitgeber

«Der entscheidende Kampf um die besten Talente ist so hart geworden, dass er mit gewöhnlichen HR-Kampagnen nicht mehr zu gewinnen ist. Da muss schon die Kampagne selbst zeigen, dass es sich um einen besonders coolen und sympathischen Arbeitgeber handelt», lässt sich Till Eckel, Kreativgeschäftsführer bei Jung von Matt/Spree, zitieren.