Die Schweiz zieht mit ihrem Stabilitäts- und Sicherheitsversprechen weiter die Superreichen der Welt an. Doch der Preis dafür ist in den vergangenen beiden Jahren kräftig gestiegen. Bei den Luxusimmobilien wird nun mit einer Abkühlung gerechnet.

Während die meisten Immobilienexperten für den breiten Immobilienmarkt aufgrund der sich noch verschärfenden Angebotsknappheit eine stabile oder weiter steigende Preisentwicklung erwarten, geht die UBS im laufenden Jahr im Luxusimmobilien-Bereich von eher sinkenden Preisen aus.

Die Gründe für die erwartete Abkühlung werden in der sinkenden internationalen Nachfrage gesehen, sowie in der Tatsache, dass die Durchschnittsvermögen der Schweizer Haushalte ohne Immobilien in den vergangenen beiden Jahren stagnierten, wie die Bank am Dienstag in ihrer Studie «Luxury Property Focus 2024» schreibt. Zudem entwickelt sich die Wirtschaft unter Trend und ist damit für die Nachfrage nach hochpreisigen Immobilien keine grosse Stütze.

Hohe Preise und starker Franken bremsen

Für ausländische Käufer hat der starke Franken die Investitionen in Luxusimmobilien weiter verteuert. Im Schweizer Luxussegment habe der Preisboom 2022 mit einem Anstieg um knapp 10 Prozent seinen Höhepunkt markiert.

So habe man bereits einen Abstand des Luxus-Segments zum breiten Mark verzeichnet. Im vergangenen Jahr seien die Preise von luxuriösen Eigenheimen im Durchschnitt noch um gut 2 Prozent gestiegen, wie es weiter heisst. Dabei legten Einfamilienhäuser mit gut 1 Prozent deutlich weniger stark zu als im Jahr zuvor mit 8 Prozent. Bei Eigentumswohnungen schwächte sich das Wachstum auf 3 von 9 Prozent ab.

Schwächer als Gesamtmarkt

Damit entwickelte sich der Luxusimmobilienmarkt insgesamt etwas schwächer als der Gesamtmarkt. Das Preisniveau liegt aktuell 25 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau.

Für das laufende Jahr rechnen die UBS- Immobilienökonomin Katharina Hofer mit einem leichten Rückgang der Luxusimmobilienpreise im tiefen einstelligen Prozentbereich. «Ausgeschriebene Objekte stossen auf weniger Interessenten und diese hinterfragen zunehmend den Preis. Stehen Verkäufer unter Zeitdruck, werden sie womöglich Abschläge hinnehmen müssen», sagte sie.

Rangliste der teuersten Orte unverändert

Zwar haben die günstigeren Standorte bei den Luxusimmobilien etwas aufgeholt. Die Rangliste der teuersten Orte ist jedoch unverändert. Mit Quadratmeterpreisen von über 42’000 Franken führt St. Moritz die Rangliste an. Nur wenig tiefer beginnt das Luxussegment in Gstaad (39’000 Franken pro Quadratmeter). Cologny am Genfersee verzeichnet Preise von über 35’000 Franken pro Quadratmeter, ähnlich wie Verbier. In der Region Genf sowie am Zürichsee werden Luxusimmobilien ab Quadratmeterpreisen von 25 000 Franken gehandelt. Im Tessin starten die Luxuspreise ab knapp 20’000 Franken pro Quadratmeter.

«Generell weisen Luxusmärkte, insbesondere traditionelle, über einen längeren Zeithorizont eine bemerkenswerte Stabilität auf», sagte Hofer. »Kurzfristige zyklische Preiskorrekturen wurden im letzten Jahrzehnt zumeist wieder wettgemacht.»

Zuger Gemeinden und Andermatt rücken vor

Eine Ausnahme bilden da jedoch die Zuger Gemeinden. Über zehn Jahre betrachtet hätten sie im Schnitt um über 30 Ränge gutgemacht. Die Tiefsteuerstrategie mache den Standort insbesondere für Personen mit hohen Einkommen und Vermögen schon seit Längerem attraktiv. Auch Andermatt steche heraus, das mit der Erstellung zahlreicher hochpreisiger Liegenschaften immer mehr als Luxusdestination wahrgenommen wird. Die Urner Gemeinde sei der grösste Gewinner der vergangenen Dekade.

Das Tessin habe bei der Preisentwicklung aufgrund des Überangebots an luxuriösen Wohnungen nicht mithalten können.

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