Der US-Fondsriese Blackrock gibt den eigenen Kunden mehr Mitsprache bei der Ausübung ihrer Stimmrechte. Die Debatte über die Aktionärs-Demokratie ist damit noch längst nicht zu Ende.

Der weltgrösste Vermögensverwalter Blackrock hat den Kreis der Fondskunden, die dem Unternehmen Instruktionen bei der Stimmrechts-Ausübung geben können, erweitert. Bisher hatten vor allem Grosskunden die Möglichkeit, Blackrock zu instruieren, wie an Generalversammlungen votiert werden soll.

Nun sollen auch die Kunden von Indexfonds jene Möglichkeit erhalten, wie die britische Zeitung «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Montag berichtete. Dies betrifft Eigentümer von mehr als 530 Milliarden Dollar an in Indexfonds platzierten Vermögen. Bei dem von Blackrock bereits vor fünf Monaten lancierten Programm hätten sich Kunden mit Vermögen von weiteren 120 Milliarden Dollar angemeldet.

Lieber delegieren

Alle US-Pensionsfonds und die meisten anderen institutionellen Anleger können nun wählen, ob Blackrock für sie abstimmen soll, ob sie den Empfehlungen eines externen Stimmrechtsberaters folgen wollen – oder ob sie bei Aktionärsanträgen, Vorstandswahlen und Übernahmen direkt votieren.

Laut Blackrock habe sich die Hälfte der Kunden dafür entschieden, dass Blackrock weiterhin abstimmen zu lassen.

Tatsächlich würde das Programm Indexvermögen von 2,3 Milliarden Dollar abdecken. Jedoch sind Publikumsfonds aufgrund rechtlicher Beschränkungen ausgeschlossen. «Wir sehen das nur als einen Anfang. Unser Ziel ist es, allen Anlegern eine bequeme und effiziente Wahlmöglichkeit zu bieten», sagte Salim Ramji, bei Blackrock globaler Leiter für Indexanlagen.

Umstrittenes Gesetz

Die Zahlen hat der Fondsriese im Vorfeld einer Senatsanhörung über das Stimmrecht von Indexfonds in dieser Woche veröffentlicht. Dabei geht es um einen Gesetzentwurf, der Indexfondsmanagern eine Stimmabgabe untersagen würde, sofern sie nicht die ausdrückliche Genehmigung grosser institutioneller Anleger haben.

Das Gesetz ist umstritten, da ein Verbot der Stimmabgabe von passiven Indexfonds das Gewicht anderer Investoren und auch von aktivistischen Aktionären stärken würde.

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