Auf die Generalversammlung vom Mitte Mai hin schlägt GAM einer Erweiterung des Verwaltungsrats vor. Eine der nominierten Finanz-Expertinnen weist direkte Verbindungen zum Lager des neuen Grossaktionärs des Fondhauses auf.

Das Schweizer Fondshaus GAM will auf die Generalversammlung vom 15. Mai hin seinen Verwaltungsrat erweitern. Der vom Ankeraktionär NJJ respektive Rock Investment dirigierte Asset Manager schlägt dazu drei Finanz-Expertinnen für die Wahl ins Gremium vor, wie einer Mitteilung vom Dienstag zu entnehmen war. Es sind dies Inès de Dinechin (Bild unten), Anne Empain (Bild ganz unten) und Donatella Ceccarelli.

Im Falle ihrer Wahl sollen die drei Frauen ergänzende fundierte Branchenkenntnisse in den Verwaltungsrat einbringen und zur angestrebten Geschlechtervertretung beitragen, hiess es zum Vorschlag.

Dinechin 500

(Bild: GAM)

Geballte Branchenerfahrung

De Dinechin verfügt laut den Angaben von GAM über 30 Jahre Erfahrung in der Leitung von Finanzinstituten, zumal von französischen Häusern. So war sie unter anderem als CEO der Indexfonds-Spezialistin Lyxor Asset Management tätig. Empain ist von Haus aus Juristin, gründete mit ARM Swiss Representatives aber auch einen Vertreter und Vertreiber von Fonds, der seither von der Apex Gruppe übernommen wurde. Sie sitzt im Verwaltungsrat von Bruellan, einer Firma, die mit am Einstieg von NJJ bei GAM beteiligt war.

Die Italienerin Ceccarelli war ihrerseits zwölf Jahre lang Präsidentin der Flick Privatstiftung und Geschäftsführerin des Flick Family Office, die das Milliardenvermögen der deutsch-österreichischen Industriellenfamilie verwaltet; sie blickt ebenfalls auf eine lange Finanzkarriere zurück.

Empain 500

(Bild: GAM)

Werden die Wahlen wie geplant bestätigt, wird sich der GAM-Verwaltungsrat künftig wie folgt zusammensetzen:

  • Antoine Spillmann, Präsident
  • Anthony Maarek, Vizepräsident
  • Carlos Esteve
  • Jeremy Smouha
  • Inès de Dinechin
  • Anne Empain
  • Donatella Ceccarelli

Ebenfalls wird den Aktionärinnen und Aktionären des Fondshauses am 15. Mai eine Kapitalerhöhung von bis zu 100 Millionen Franken in Form einer Bezugsrechtsemission zur Genehmigung vorgelegt. Die Emission wird allen bestehenden Aktionären angeboten und von der Grossaktionärin Rock Investment vollständig gezeichnet – damit soll das von der Beteiligungsfirma vorgeschossene Darlehen zur Sicherung der Liquidität der angeschlagenen GAM-Gruppe kapitalisiert werden.

Freistellung von Angebotspflicht erreicht

Rock Investment wird nach vollständiger Zeichnung der Kapitalerhöhung mehr als 33,3 Prozent an GAM halten. Die Firma hat aber bei der Übernahmekommission erreicht, dass sie den anderen GAM-Eignern bei der Überschreitung dieser Schwelle keine Übernahmeangebot unterbreiten muss.

War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
War die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS rückblickend gesehen die beste Lösung?
  • Ja, es gab keine andere, wirtschaftlich sinnvolle Alternative.
    26.56%
  • Nein, man hätte die Credit Suisse abwickeln sollen.
    18.88%
  • Nein, der Bund hätte die Credit Suisse übernehmen sollen.
    28.02%
  • Man hätte auch ausländische Banken als Käufer zulassen sollen.
    8.96%
  • Man hätte eine Lösung mit Schweizer Investoren suchen sollen.
    17.58%
pixel