Für die UBS und die Credit Suisse ist die Finanzkrise noch immer nicht abgeschlossen. Investoren, die mit Kreditderivaten viel Geld verloren, zwangen die Schweizer Grossbanken und zehn weitere Geldhäuser nun offenbar zu einem Milliarden-Deal.

Es sind nur drei Buchstaben: CDS. Doch die haben es in sich. Wie unter anderem das «Wall Street Journal» (Artikel bezahlpflichtig) am Freitag berichtete, einigen sich zwölf Banken mit Privatklägern in den USA zur Zahlung von 1,87 Milliarden Dollar wegen Verlusten auf so genannten Credit Default Swaps (CDS).

Im Jahr 2008 waren die Papiere, mit denen Kreditrisiken versichert und an Investoren weiterverkauft werden, zum Brandbeschleuniger der Finanzkrise avanciert. Der damals grösste Versicherer der Welt AIG mussten wegen CDS-Verlusten vom Staat gerettet werden – und institutionelle Investoren hatten riesige Schäden zu beklagen.

In der Zange der Metallarbeiter

Eine solche Investorengruppe, darunter die Pensionskasse der Metallarbeiter von Cleveland, strebte deswegen 2013 eine Sammelklage an: Die Privatkläger warfen zwölf Grossbanken sowie der britischen CDS-Bewertungsspezialistin Markit vor, ein Kartell gebildet zu haben und damit andere Marktteilnehmer massiv geschädigt zu haben.

Zu den angeschuldigten Banken gehörten neben der Credit Suisse und UBS die amerikanischen Geldhäuser Bank of America, Goldman Sachs, Citigroup, J.P. Morgan Chase, Morgan Stanley, die britischen Institute Barclays, RBS und HSBC sowie die Deutsche Bank und die französische BNP Paribas.

Die Anwaltskanzlei der Kläger, Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan LLP, will mit den beschuldigten Instituten in den nächsten zehn Tagen eine Vereinbarung treffen. Gegenüber dem «Journal» wollten die Banken den ausstehenden Deal nicht kommentieren.

Relativ klar scheint indes, dass sie ein Verfahren vor Gericht alles andere als gebrauchen können.

Auch EU und DoJ ermitteln

Laut dem Bericht hat nämlich das gefürchtete amerikanische Justizministerium (Department of Justice DoJ) bereits 2009 eine Untersuchung bezüglich des CDS-Geschäfts eingeleitet, aber bisher noch keine Anschuldigungen vorgebracht.

Derweil schauen sich europäische Behörden 13 Investmentbanken sowie die Spezialistin Markit genauer an. Sie warf diesen bereits 2013 wettbewersverzerrende Praktiken im CDS-Markt vor.

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