Die UBS schlägt ihrem Erzrivalen in Los Angeles ein Schnippchen. Das hilft den strategischen Plänen der Schweizer Grossbank im Geschäft mit reichen Amerikanern.

Es gehört zum von so genannten Fiancial Advisors dominierten Private Banking in den USA, dass die unabhängig operierenden Kundenberater regelmässig von einer Bank zur nächsten wechseln. An diesem Karrussell, dass vor allem die Gehälter der Advisors in die Höhe treibt, müssen sich alle Akteure beteiligen – so auch die Schweizer Grossbank UBS, die Amerika zu einem strategischen Wachstumsmarkt auserkoren hat.

Wechsel von Morgan Stanley

Aus Schweizer Sicht sind solche Rotationen selten News – in diesem Fall aber schon. Denn in der kalifornischen Metropole Los Angeles ist den Schweizern offenbar ein kleiner Coup geglückt. So konnten sie für das Büro dort den erfahrenen Kundenberater Christopher Toregas verpflichten, der von einer Assistentin für die Administration begleitet wird. Dies geht aus einer Mitteilung hervor, die das Online-Portal «Pulse 2.0» zitierte.

Der Clou: beide wechseln von der UBS-Erzrivalin Morgan Stanley zur Grossbank, der Nummer eins im amerikanischen Private Banking und damit auch der grösste Wealth Manager der Welt. Auf diesen Rang hat es nach der Integration der Credit Suisse (CS) auch die UBS abgesehen.

Einheit für Erben aufgebaut

Die Personalie ist aber auch deshalb bedeutsam, weil Toregas eine ganz bestimmte Expertise mitbringt. Er hat zuerst in New York und dann an der US-Westküste eine Einheit aufgebaut, die speziell die Erbengeneration von reichen Familien und Unternehmern betreut. Diese «Next-Gen»-Kunden soll der Banker nun zur UBS bringen, zusammen mit seinem bestehenden Netzwerk, das auch in die örtliche Filmindustrie von Hollywood reicht.

Um mörderische Machenschaften wie im Film «L.A. Confidential» aus dem Jahr 1997 geht es dabei natürlich nicht. Aber das Zeug zum Thriller hat der Wechsel für die UBS, die in den USA näher an eine reiche Klientel heranrücken will, voraussichtlich schon.

Neue Filiale mit Personal aus San Francisco

Die Zugänge in Los Angeles ergänzen dabei eine weitere Neuaufstellung, welche die Grossbank in Kalifornien unternimmt. Wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) mit Verweis auf anonyme Quellen berichtete, plant die UBS in Menlo Park einen neuen Standort. Die Örtlichkeit gilt als Hub für Wagniskapital-Firmen, welche die Techbranche im Silicon Valley alimentieren.

Die Filiale soll vom Ex-Barclays-Banker Sean Lynch geführt und mit UBS-Personal aus San Francisco verstärkt werden.

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