Im Mai werden wir es allenthalben wieder hören: «Sell in May and go away». Doch wer sich an diese Weisheit hält, legt am Schweizer Aktienmarkt Geld auf den Tisch, warnen die findigen Privatbankiers von Baumann & Cie.

In seiner ganzen Länge geht der Spruch: «Sell in May and go away but remember to come back in September.» Was sich so schön reimt, soll auch für Anlegerinnen und Anleger einträglich sein. Diesen bedeutet die geläufige Börsenweisheit nämlich, dass Aktien im Mai verkauft und spätestens im September wieder zurückgekauft werden sollten.

Dies, um die saisonalen Muster an den Börsen zu ihren Gunsten zu nutzen.

Zurück ins Jahr 1987

Die Privatbankiers der Basler Teilhaber-Bank Baumann & Cie Banquiers haben nun ihrerseits Sinn für Saisonalität bewiesen und das Sprichwort dem Test der Statistik unterzogen – konkret: Wie es mit dessen Aussagekraft am Schweizer Aktienmarkt steht. Dazu haben Finanzexperten die Renditen am breiten Swiss Performance Index (SPI) seit dessen Auflegung im Jahr 1987 zurückverfolgt, wie aus ihrem am Donnerstag publizierten «Anlagekommentar» hervorgeht.

Das sind 35 Jahre und über 420 Monatsrenditen, eine Fleissarbeit.

August und September klar negativ

Dabei sind die Bankiers tatsächlich auf saisonale Muster gestossen – jedoch nicht die, welche die Börsenweisheit den Investoren anheischig macht. So stellt der Report zwar fest, dass die Renditen am SPI in den Sommermonate tendenziell geringer ausgefallen sind als in den Wintermonaten. Die Experten halten jedoch fest, dass die Monate Mai, Juni und Juli im langfristigen Durchschnitt dennoch positiv zur Gesamtperformance beigetragen haben – und jener Beitrag hätte dann der Jahresrendite gefehlt, wären die Anleger in den drei Monaten nicht investiert gewesen.

Weiter, so der Report, zeigten die Monate August und September im langjährigen Durchschnitt mit -0,9 Prozent und -1,1 Prozent deutlich negative Renditen. Somit lasse sich ein ein saisonales Muster am Schweizer Aktienmarkt feststellen, das jedoch nur in den Monaten August und September negativ ausfalle.

2 Prozent Rendite zu holen

«Daher wäre es ratsam, nur in den negativen Monaten nicht investiert zu sein, um die langfristige Gesamtperformance positiv zu beeinflussen», so der Report.

Die Baumann-Bankiers haben auch noch nachgeprüft, ob der Effekt auch statistisch relevant sei. Ihr Befund: er ist es. «In der Vergangenheit konnten am Schweizer Aktienmarkt insgesamt eine Mehrrendite von etwa 2 Prozent erwirtschaftet werden, wenn in den Monaten August und September keine Aktien gehalten wurden», folgern sie.

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