Nach der Übernahme durch die Union Bancaire Privée erlebt nun auch das Asien-Geschäft der Privatbank Coutts einen Aderlass. Das dürfte der Käuferin höchst ungelegen kommen.

Solche Nachrichten hört Guy de Picciotto bestimmt nicht gerne. Seit der Chef der Genfer Union Bancaire Privée (UBP) Ende März die Privatbank Coutts International übernommen hat, suchen immer mehr wichtige Coutts-Banker das Weite.

So liefen in der Schweiz nicht nur der Chef der Genfer Coutts-Niederlassung, sondern auch die Leiter des wichtigen Russland-Desks zur Konkurrenz über.

Ausgerechnet zur britischen Konkurrenz

Nun kommt es auch in Asien zum Aderlass: Wie das Branchenportal «Asien Private Banker» (Artikel kostenpflichtig) aus Hongkong vermeldet, verlässt der Private-Banking-Kadermann Willie Cheng die Bank. Er wechselt ausgerechnet zur britischen Konkurrentin Barclays. Dort trifft er auf Andrew Sum, dem ehemaligen Coutts-Verantwortlichen für die Region China. Sum war bereits vor der UBP-Übernahme zu Barclays abgesprungen.

Pikant: Auch der vormalige Genf-Chef von Coutts, James Buchanan-Michaelson, wechselte zur britischen Konkurrentin. Dort übernahm er das Private Banking in der Schweiz, wie auch finews.ch berichtete.

Mit dem Abgang von Cheng erlebt Coutts in Asien eine weiteren Aderlass. Ausser Cheng und Sum hatten laut dem «Asian Private Banker» mit Andrew Lo und Ray Chan kürzlich noch zwei weitere Private Banker der Asien-Sparte der Bank den Rücken gekehrt. Nun muss sich weisen, ob die Fliehkräfte dort weiter zunehmen.

Expansion gefährdet?

Das dürfte der neuen Besitzerin UBP höchst ungelegen kommen. Von der Übernahme der rund 12 Milliarden Dollar an Kundengeldern des Asien-Geschäfts von Coutts erhoffte sich die UBP eine rasche Expansion in Fernost. «Alles von der grünen Wiese aufzubauen, ist schwierig», sagte dazu UBP-Chef de Picciotto kürzlich in einem Interview.

Doch nun ist es offensichtlich auch nicht ganz einfach, auf dem schon bestellten Feld die Ernte einzufahren.

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