Die Grossbank findet die Prämie bescheiden – aber die Summe läppert sich dennoch auf Hunderte Millionen Dollar. Ebenfalls bindet die UBS ihr hohes Kader mit Langfrist-Vergütungen an das Integrationsprojekt.

Die UBS hat sich nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) die «Retention» von Kunden der Krisenbank einiges Kosten lassen, wie sich nun im Geschäftsbericht des Schicksalsjahrs 2023 zeigt. Insgesamt zahlte die Grossbank ausgewählten Mitarbeitenden Prämien im Umfang von 736 Millionen Dollar für das Halten und die Akquisition von Kunden.

In den Genuss der Prämien kamen so genannte «Top Producer» und Mitarbeitende an Schlüsselstellen, wie es am Donnerstag anlässlich der Publikation des Geschäftsberichts hiess. Die Vergütungen sind jedoch vollständig aufgeschoben, und der endgültige Wert ergibt sich erst, wenn sich die Kundenvermögen auf den Büchern der Bank materialisiert haben.

«Notwendiger Schritt»

«Wie in den meisten Fusionssituationen waren diese Prämien ein notwendiger Schritt, um den Schutz des Kundenstamms, das Risiko-Management und die operative Stabilität zu unterstützen», rechtfertigte die UBS die Ausgaben.

Mit nur 3 Prozent der Personalausgaben und auch im Vergleich zur Grösse der CS-Integration seien die Zahlungen «bescheiden», hiess es weiter. Die Zwangsübernahme der CS hat ein allgemeines Halali bei der Konkurrenz ausgelöst, welche die entstehenden Fliehkräfte intensiv zu nutzen versuchte. Entsprechend entscheidend ist die Abwehr jener Bemühungen.

Spielregeln wie im Management

Auch was die Vergütung des hohen Kaders angeht, will die UBS langfristige Leistung sehen.

So teilte das Institut weiter mit, dass die im Management (GEB) schon länger zur Anwendung kommenden Langzeit-Inzentivierungs-Pläne (LTIP) für den Zeitraum der Integration auch für die hochrangigen Managing Director auf den nächsttieferen Linien GEB-1 und GEB-2 zur Anwendung kommen.

Nun an Leistung und nicht nur an Zeit gebunden

Auch die Auszahlung dieser Langzeit-Aktienkomponente wird dann die Unternehmensleistung gebunden. Dies im Gegensatz zu der bisher für diese Kader geltenden Zuteilung von UBS-Aktienoptionen (Equity Ownership Plan, EOP), deren Auszahlung nur zeitlich befristet ist.

«Auf diese Weise wird die langfristige Ausrichtung einer grösseren Gruppe von Führungskräften während der Integrationszeit mit den Aktionären abgestimmt und gleichzeitig eine angemessene Risikobereitschaft und ein entsprechendes Bewusstsein gefördert», so die Hoffnung der UBS.

Die Integration der CS soll 2026 abgeschlossen sein, bis 2028 will die Bank dann in ihrer Globalen Vermögensverwaltung (GWM) 5 Billionen Dollar an Kundengeldern verwalten.

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