Der Boom der passiven Investments führt zu einem ganz schönen Gedränge. Um aufzufallen, bemüht ein Indexfonds-Anbieter nun offenbar gar den Blödelspion Austin Powers.

SHAG heisst das Börsenkürzel eines neuen Indexfonds (ETF) des amerikanischen Anbieters Wisdom Tree – und benennt auf Englisch die wohl liebste Aktivität des trotteligen Filmspions Austin Powers.

Zugeben, den offiziellen Namen des Produkts – Wisdom Tree Barclays Yield Enhanced U.S. Short-Term Aggregate Bond Fund – fände der vom Darsteller Mike Myers gemimte Powers wohl nicht besonders «groovy».

Wenn WSKY auf dem MENU ist

Das leuchtete möglicherweise auch den Entwicklern bei Wisdom Tree ein, wie die Agentur «Bloomberg» mutmasste. Entsprechend setzten sie auf die Ticker-Karte.

Eingängige oder clevere Kürzel etablieren sich in der Branchen nämlich schnell als Übernamen von Produkten; der Wiedererkennungswert ist im boomenden Geschäft mit passiven Investments Gold wert.

Wie das britische Analysehaus ETFGI kürzlich berichtete, steht die ETF-Industrie kurz davor, die 4’000-Milliarden-Dollar-Grenze an verwalteten Kundengeldern zu knacken. Bei der Anlage der Vemögen sind entsprechend Myriaden an Indexfonds involviert.

Wisdom Tree sind in dieser Menge nicht die einzigen, die mit dem Ticker auffallen möchten. Beliebt sind etwa der Indexfonds HACK, der in Cybersecurity-Firmen investiert, oder SHE, der nach Kriterien der Gleichberechtigung anlegt. Am Markt tummeln sich auch die Vehikel MENU (Restaurants), WSKY (Spirituosenproduzenten) oder OLD (Altersheime), je mit unterschiedlichem Erfolg.

Von AGGY zu Shaggy

Bei SHAG hat Wisdom Tree nach eigenen Angaben zunächst nicht an Blödelspion Powers gedacht. Der Fonds sei eine Abwandlung des älteren Produkts AGGY, allerdings mit kürzeren Laufzeiten, gab der Anbieter zu bedenken. Zusammengenommen ergibt dies SHAGGY, was wiederum an den Künstlernamen des Reggae-Musikers Orville Richard Burrell («Boombastic») anklingt.

Bleibt zu hoffen, dass die ETF-Schmieden neben all der Kreativarbeit noch etwas Zeit fürs Asset Management finden. Wie sagte Powers doch immer: «Oh behave!»

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