Ein neuer Expertenbericht zur Grundversorgung seitens der Post hat es in sich. Folgt man dem Buchstaben, steht in einigen Jahren ein zentrales Postfinance-Geschäft zur Verteilung.

Nicht mehr zeitgemäss: so lautet der Grundtenor des Schlussberichts Grundversorgung Post, den eine Experten-Kommission unter Leitung von Alt-Ständerätin Christine Egerszegi am Donnerstag präsentierte. Den Auftrag zur den Untersuchungen, die nun in einer «Vision» zur Post im Jahr 2030 mündeten, wurde von der zuständigen Ministerin Simonetta Sommaruga in Auftrag gegeben.

Die radikalen Entwürfe zur Briefpost und zum Zustelldienst der Pöstler werden noch einigen Staub aufwirbeln. Dabei haben es auch die Vorschläge in sich, welche die Experten zum Grundversorgungsauftrag der Postbank Postfinance einreichten. Dabei geht es um den Barzahlungs-Verkehr, ein Fundament für den Zugang der Postfinance zu ihrem riesigen Stamm von über 2,5 Millionen Kunden im Land.

Grundversorgung öffentlich ausschreiben

Jede in der Schweiz ansässige Person, so der Bericht, soll zwar auch künftig ein Konto mit den grundlegenden Zahlungsverkehrs-Funktionen eröffnen können. Auch Bartransaktionen müssten Teil der Grundversorgung bleiben. Dieses Angebot könne aber, heisst es nun, unabhängig von Postdiensten erbracht werden. Spätestens im Falle einer Privatisierung von Postfinance sei es nicht mehr «opportun», dass die Postbank dieses Basiskonto anbiete. Der Dienst solle öffentlich ausgeschrieben werden – gleich wie die Bartransaktionen, welche die Postfinance aktuell immer noch gratis abwickelt.

«Die Verpflichtung zum baren Zahlungsverkehr könnte ohne weiteres an eine andere Bank mit eigenem Filialnetz übertragen oder von einem Gemeinschaftswerk erbracht werden», stellen die Experten mit Blick auf das Jahr 2030 fest.

Schon jetzt machen dazu Ideen die Runde, wie der «Barzahlungs-Kuchen» von Postfinance aufgeteilt werden könnte. Dafür kämen etwa andere Staatsbetriebe oder Grossbanken infrage – oder auch Regionalbanken mit ihrer Präsenz in ländlichen Gebieten. Diese Anbieter könnten das Land nach Zonen unter sich aufteilen und versorgen.

Regionalbanken begrüssen Vorschlag

«Wir begrüssen den Vorschlag der Kommission, den Zahlungsverkehr mit Bargeld ab 2030 separat zu entgelten und auszuschreiben. Es ist denkbar, dass auch Regionalbanken diese Leistungen dannzumal übernehmen könnten. Im Falle einer Privatisierung von Postfinance könnten die Regionalbanken damit leben, dass das Basiskonto nicht mehr zwingend von der Postfinance angeboten werden muss», heisst es dazu beim Verband Schweizer Regionalbanken (VSRB) auf Anfrage.

Wie auch finews.ch berichtete, plant der Bund, die Post-Tochter zu privatisieren. So will die Regierung das von der Postbank dringend erbetene Ende des Kreditverbots doch noch durchbringen und dem Institut damit neue Geschäftsfelder öffnen. Bei der Umsetzung stellen sich dem Bund als Eigner aber diverse Hindernisse in den Weg. Würde der Experten-Bericht zur Grundversorgung dem Buchstaben getreu ausgeführt, drohte der Postfinance ein Geschäft wegzubrechen, während sie im Kreditwesen erst einmal Fuss fassen müsste.

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